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Jahrgang 9

Haende mit Kerze und Stacheldraht

2022

Auf den Spuren der Opfer der Nationalsozialismus in Osterholz-Scharmbeck

Auch in Osterholz-Scharmbeck lebten vor 1933 Bürgerinnen und Bürger, die nach der Machtübertragung der Nationalsozialisten in zunehmendem Maße ausgegrenzt, verfolgt und schließlich deportiert und ermordet wurden.

Um an die Opfer der NS-Zeit zu erinnern, werden seit den 1990er-Jahren an diversen Orten in Deutschland und vielen weiteren Ländern Stolpersteine, 10x10x10 große Steine mit Gedenktafeln aus Messing, meist in den Gehweg eingelassen. Diese Steine sollen am jeweils letzten selbstgewählten Wohnort an die Opfer erinnern.

Am 26.04.2021 wurden in Osterholz-Scharmbeck für die folgenden Personen die ersten Stolpersteine verlegt:

  • die Familie Meyer-Rosenhoff (Bördestraße 20)
  • Adolf Bremer (Sandbergstraße 27)
  • Chana Ratusch (Sandbergstraße 15)
  • Ernst Davidsohn (Poststraße 4)
  • Toni, Ilse und John Davidsohn (Bahnhofstraße 84)
  • sowie für die ZwangsarbeiterInnen Matwej Struschuk, Wasilij Proswirkin, Sergei Djakow, Praskovja Kurilik, Andrej Kurilik und Semjon
  • Alferenko, die bei der Firma Drettmann in der Rüstungsproduktion arbeiten mussten (Jacob-Frerichs-Straße 4)

Im Geselle-Unterricht beschäftigt sich der 9. Jahrgang mit dem Thema Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg. Anlässlich des Gedenktages zum 27.01. sollen die Lernenden sich auf die Spuren der Opfer des Nationalsozialismus in Osterholz-Scharmbeck begeben. Dazu wird in Kooperation mit der Initiative „Spurensuche Kreis Osterholz“ in Kleingruppen ein Rundgang zu den verschiedenen Stolpersteinen in Osterholz-Scharmbeck erfolgen, bei dem eine Auseinandersetzung mit den Stolpersteinen und den Biografien der Opfer den Schülerinnen und Schülern Geschichte am lokalen Beispiel sicht- und greifbar macht. Indem sich die Jugendlichen darüber hinaus auch im Unterricht mit den Biografien der Opfer der eigenen Heimatstadt beschäftigen, soll ein stärkerer Bezug und ein besseres Verständnis zu Themen wie dem Nationalsozialismus und Holocaust, aber auch der eigenen Verantwortung für Demokratie und die Gegenwart hergestellt werden.

Coronabedingt konnte der Rundgang im Januar nicht stattfinden und wird aber voraussichtlich im Frühjahr nachgeholt.

Anne Kopmann, Januar 2022