Zurück zur Startseite

Jahrgang 13

Haende mit Kerze und Stacheldraht

2023

Deutsch E-Kurs Jg. 13

Schuldig kann nicht nur der sein, der etwas tut, sondern auch der, der etwas unterlässt. Es ist keine Schande, etwas nicht zu können – es ist eine Schande, es nicht zu lernen!

Elie Wiesel, Auschwitzüberlebender

Der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau jährt sich am 27.1.2023 zum 78. Mal. Seit 1996 ist dieser Tag ein bundesweiter, gesetzlicher Gedenktag und seit 2005 wurde er von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Aber warum soll man sich erinnern? Warum soll sich die mittlerweile Urenkel- und Ur-Urenkelgeneration erinnern? Was ist der spezifische Wert des Erinnerns?

Die „Auseinandersetzung mit Texten zu Krieg, Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus“ ist Teil des Deutschunterrichts. Vor diesem Hintergrund hat sich der Deutsch E-Kurs des 13. Jahrgangs mit Fragen nach dem "Warum" beschäftigt. Warum wurden und werden Menschen immer noch ausgegegrenzt? Was treibt Menschen zu unmenschlichem Handeln an? Warum ist es wichtig, sich über Vergangenes zu informieren, wenn man doch gar nicht beteiligt war? Als Ergebnis dieser Auseinandersetzung sind Kurzfilme, ein Web-Comic, Gedichte und ein Podcast entstanden.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.

T. König, Januar 2023

Warum soll ich mich erinnern?

von: Nathalie, Michael, Tristan, Lavinia

Podcast NS-Zeit in Osterholz-Scharmbeck

von: Hanna, Vivian

Edelvoll

von: Hanna und Vivian

Erfahrungen nutzen - Poetry Slam

von: Hanna, Vivian

Der Junge Im Gestreiften Pyjama

von: Elena

Zwei Redner, ein Gedanke

von: Jana und Alexander

Ein Brief eines Geists

von: Mark

Roman eines Schicksallosen

von: Deneta

Warum soll ich mich erinnern

von: Deneta

Antisemitismus in OHZ zwischen 1933-1945

von: Saske und Lucia

2022

Deutsch E-Kurs und Kurs Darstellendes Spiel Jg. 13

Schuldig kann nicht nur der sein, der etwas tut, sondern auch der, der etwas unterlässt. Es ist keine Schande, etwas nicht zu können – es ist eine Schande, es nicht zu lernen!

Elie Wiesel, Auschwitzüberlebender

Der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau jährt sich am 27.1.2022 zum 77. Mal. Seit 1996 ist dieser Tag ein bundesweiter, gesetzlicher Gedenktag und seit 2005 wurde er von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Aber warum soll man sich erinnern? Warum soll sich die mittlerweile Urenkel- und Ur-Urenkelgeneration erinnern? Was ist der spezifische Wert des Erinnerns?

Im Zentralabitur 2022 bildet die „Auseinandersetzung mit Krieg, Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus“ einen Schwerpunkt. Vor diesem Hintergrund hat sich der Deutsch E-Kurs sowie der Kurs Darstellendes Spiel des 13. Jahrgangs mit Fragen im Kontext des kulturellen und kommunikativen Gedächtnis sowie der intellektuellen Zeugenschaft beschäftigt und Antworten gesucht. Neben der intensiven Beschäftigung mit Werken wie „Unter der Drachenwand“ von Arno Geiger und „Katz und Maus“ von Günther Grass, die der Holocaustliteratur zuzuordnen sind, aber auch anhand von Biographien von Opfern und Tätern sowie Sekundärliteratur über das Thema „Erinnerungskultur“ versuchten die Schüler*innen Antworten auf ihre Fragen zu finden. Als Ergebnis dieser Auseinandersetzung sind Kurzfilme, Kurzgeschichten, Gedichte und ein Podcast entstanden.

Im Kurs „Darstellendes Spiel“ entsteht eine Szenencollage in Annäherung an den Roman „Unter der Drachenwand“, die voraussichtlich im März 2022 aufgeführt wird. Innerhalb der Collage stehen Fragen nach Abgrenzungs- und Selbstfindungsprozessen, nach Überzeugung, Anpassung und Aufbegehren: Welche Gestaltungsräume hat der Einzelne? Wie ist es möglich, in einer Zeit der Unsicherheit und des Umbruchs eine eigenständige Existenz zu führen, anstatt fremdbestimmt „gelebt zu werden“? Wie geht der Einzelne mit Schuld und Verantwortung, Erinnerung und Vergessen um? Was treibt Menschen zu unmenschlichem Handeln an? Zwei Szenen, die im Rahmen der Proben entstanden sind, werde im Folgenden zu sehen sein.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.

T. König, Januar 2022

Krieg hinterlässt Lücken

Krieg hinterlässt Lücken
von: Gustav

Warum soll ich mich erinnern?

Arbeit Krieg reißt Lücken Was bleibt von Menschen nach dem Krieg? Und warum soll ich mich erinnern an das, was passiert ist? Diesen Fragen habe ich mich in einer kreativen Arbeit zu nähern versucht. Wir sehen zwei Bilder. Das obere Bild zeigt eine Familie, die in ihrer genauen Identität unbekannt bleibt und damit Identifikationspotenzial bietet. Das obere Bild soll die Zeiteinheit „Vor dem Krieg“ verdeutlichen. Das untere Bild zeigt die Zeit nach dem Krieg. Es ist exakt das gleiche Bild, nur dass hier Teile herausgeschnitten wurden. Einige Personen fehlen auf dem unteren Bild ganz, andere haben zwar noch ihren Körper aber nicht mehr ihren Kopf. Nur das kleine Mädchen (Person zwei von links) ist noch ganz zu sehen. Ist eine Person ganz herausgeschnitten, soll das verdeutlichen, dass diese Person nach dem Krieg tot ist. Fehlt nur der Kopf, dann sind diese Personen in der Zeit nach dem Krieg zwar noch körperlich anwesend (haben also überlebt), ihnen fehlt allerdings ihr Ich, ihr Geist, ihr Inneres, sie sind zurückgekehrt ins Leben, aber tragen so schwere Traumata davon, dass sie nicht sie selbst sind. Wir wissen nicht genau, was den einzelnen Personen auf dem Bild zugestoßen ist. Vielleicht sind es Juden, die in einem Konzentrationslager umgekommen sind, vielleicht wurden sie ausgebombt, vielleicht sind einige der Männer als Soldaten im Krieg gefallen. Diese Details sind unklar, aber allen ist gemein: Der Krieg hat einen Teil von ihnen genommen, bei einigen das Leben, bei anderen die Seele. Das Mädchen, das noch ganz zu sehen ist, gleicht gewissermaßen Veit Kolbe, dem Protagonisten des von Arno Geiger verfassten Romans „Unter der Drachenwand“: Sie hat es geschafft, trotz ihrer traumatischen Erlebnisse in Gänze zurückzukehren. Vielleicht hat sie einen ähnlichen Heilungsprozess erfahren wie Veit und konnte ihre Traumata bewältigen. Es scheint an ihr zu liegen, das Andenken an ihre (auf verschiedene Arten) gestorbenen Familienmitglieder wachzuhalten. Aber sie schaut dem Betrachter direkt in die Augen und sagt zu ihm: Sieh mich an und erinnere dich! Warum also soll ich mich erinnern? Erinnern bedeutet zum einen, den Opfern Gesichter zu geben. Sich nicht nur die „Sechs Millionen ermordeten Juden“ in Erinnerung zu rufen, sondern sich mit Einzelschicksalen auseinanderzusetzen und sich diesen zu öffnen. Versuchen, zu verstehen, was Menschen Menschen angetan haben - und immer noch antun. Denn die abgebildete Familie kann auch stellvertretend stehen für die vielen Opfer von Kriegen, die in der heutigen Zeit geführt werden, und die nicht einfach zu Zahlen in Statistiken werden dürfen. Erinnern bedeutet zum anderen aber auch, sich mit seiner eigenen kollektiven Geschichte auseinanderzusetzen und besonders mit seiner eigenen kollektiven Verantwortung: Der deutsch- amerikanische Literaturwissenschaftler Geoffrey Hartman hat dafür den Begriff der intellektuellen Zeugenschaft geprägt, der bedeutet, sich über das Gespräch mit Zeitzeugen (z.B. des Holocaust), Einfühlungsvermögen und Vorstellungskraft bewusst mit Problematiken auseinanderzusetzen, die nach wie vor in unseren Gesellschaften vorhanden sind (Hass, Ausgrenzung, Rassismus, …) und so gewissermaßen Menschlichkeitsbotschafter zu werden. Meine Arbeit soll verdeutlichen: Krieg reißt Lücken. Und Lücken füllen sich nur, indem wir uns gemeinsam, bewusst und bereitwillig erinnern, um das Vergessen denjenigen zu erschweren, die im Gestern leben, laut sind und Hass und Hetze schüren.

von: Gustav

Warum soll ich mich erinnern?

von: Lara

Warum soll ich mich erinnern?
Schriftliche Ausarbeitung – Zusatzleistung

Für meinen kreativen Beitrag habe ich mich für das Projekt des Kurzvideos entschieden. Mithilfe eines Videos wollte ich die Fragestellung: „Warum soll ich mich erinnern?“, erörtern. Ebenfalls wollte ich durch ein Video so viele Einblicke in die nationalsoziologische Zeit ermöglichen, um somit die Thematik der Fragestellung nahezulegen. Durch kurze Aufnahmen und Bildern aus dem Internet konnte ich ein längeres Video erstellen. Die Schwierigkeit dabei war, dass ich kein echtes Material zur Verfügung hatte und somit nur mit dem Material aus dem Internet arbeiten konnte. Doch ich wollte mich trotzdem an den Versuch wagen, da ich der Meinung bin, dass ein Video ziemlich bedeutsam sein kann und bei allen Altersklassen gut zugänglich sein kann. Deshalb dachte ich mir, dass ich mit einem Video die Thematik an alle richten kann. Mein Ziel war es, durch Bildern und kurzen Ausschnitten zu veranschaulichen, wie es den Leuten früher wirklich ging. Zeitzeugen, die den Krieg miterlebt haben, haben uns solche wertvollen Materialien hinterlassen und oder können heute noch immer davon berichten. Gerade für jüngere Leute, die sich nicht mit dem Zweiten Weltkrieg auskennen oder sich auseinandersetzen, ist es schwer nachzuvollziehen, wie furchtbar die Menschen früher behandelt worden sind und wie gewaltig diese Zeit war. Denn wie sollen sie so etwas nachvollziehen können, wenn es für uns heute kaum noch vorstellbar ist? Auch heute ist das Thema: Rassismus und Ausgrenzung noch ein aktuelles und nahe liegendes Problem. Wir treten von Tag zu Tag damit in Kontakt und müssen etwas dagegen unternehmen. Doch dies ist nicht ansatzweise damit zu vergleichen, wie es die Menschen im Zweiten Weltkrieg betroffen hatte. Die Bilder und Ausschnitte sollen den Menschen zeigen, wieso es wichtig ist, sich trotzdem an die Zeit zu erinnern, obwohl sie gar nicht dabei waren. Dies betone ich auch im Video, indem ich ein Voice Over über die Bilder und Ausschnitte lege. Denn in Kombination von Stimme und Bildern wollte ich Informationen vermitteln sowie die emotionale Ebene erwecken. Meine Stimmlage ist eher ruhig und traurig, dennoch ist sie an manchen Stellen besonders eindringlich, da ich die Stimmlage ändere und Sachen besonders betone, um so das Interesse aufrechtzuerhalten und die Thematik zu verdeutlichen. Die emotionale Ebene wird des Weiteren auch durch die Musik im Hintergrund unterstützt. Im Hintergrund läuft ein dramatisches Lied, welches die Dramatik zur Kriegszeit veranschaulichen soll. Bei manchen Bildern ist sogar eine weitere Musik unterlegt, was den Effekt haben soll, dass dieses noch deutlicher heraussticht. Mit Bildern, Musik und Voice Over kann man am besten Informationen vermitteln, da diese bei den Zuhörern im Gedächtnis bleiben und auch im Körper was ganz anderes auslösen als nur irgendwelche Sachtexte. So finde ich, dass das Erwecken der Emotionen besonders wichtig ist für die Zugänglichkeit von wichtigen Ereignissen und Mitteilungen. Der Holocaust ist ein wichtiges Ereignis, an dem man sich erinnern muss! Diese Erinnerungen sollten bereits bei jungen Menschen ausgeübt werden. Denn es ist wichtig, sich an die vergangenen Ereignisse zu erinnern und sie weiterzuerzählen. Denn man sollte sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und daraus lernen. Es ist wichtig, sich zu erinnern, denn ohne Erinnerungen würde der Mensch in Vergessenheit geraten. Ohne Erinnerungen würde man keine Erfahrungen mehr dazu sammeln und könnte somit nichts verhindern. Deswegen ist es auch so wichtig, weitere Erinnerungen zu sammeln, sodass man sie reflektieren kann und daraus lernen kann und vor allem solche schrecklichen Ereignisse verhindern kann. Genau dies war auch mein Ziel des Videos. Denn wir kommen täglich in Berührungen mit der NS-Zeit vor allem in Schulen, aber auch in den Medien oder durch Denkmäler, Mahnmäler oder Gedenkstätten, was ebenfalls die Wichtigkeit betont. Gerade jetzt ist es wichtig, sich weiter zu erinnern und auch in der Zukunft von der NS-Zeit aufzuklären und zu berichten. Denn von Zeit zurzeit verschwinden immer mehr Zeitzeugen, die aus eigenen Erfahrungen berichten können. Deshalb müssen WIR, die sogenannte vierte Generation dafür sorgen, dass wir weiter erinnern, um solche entsetzlichen Taten zu verhindern! Dafür tragen wir schließlich die Verantwortung!

von: Lara

Warum soll ich mich erinnern?

Reflexion

Die Erinnerung beziehungsweise das Wissen über den 2. Weltkrieg basiert, insbesondere für die jüngeren Generationen, auf Fakten und Daten, die im Schulunterricht oder durch Dokumentationen vermittelt werden. Diese objektiven Fakten vermitteln jedoch das Gefühl, dass man selbst nicht direkt etwas mit dem 2. Weltkrieg zu tun hat und man sich somit nicht weiter damit auseinandersetzen muss. Diese Annahme ist jedoch falsch und wird es auch immer sein. Denn in jeder Familie gibt es Vorfahren, die den Krieg miterlebt haben, ob als Soldaten, Vertriebene, Verfolgte oder als einfaches Volk. Somit ist der Krieg ein Teil und eine Beeinflussung einer jeden Familiengeschichte, was ich anhand des Videos verdeutlichen möchte. Dabei geht es nicht darum, die Rolle der beschriebenen Personen, ob Opfer oder Täter, zu klären, sondern lediglich die geschaffenen Erinnerungen weiterzugeben und sie somit am Leben zu halten. Für eine filmische Darstellung der Inhalte habe ich mich entschieden, da das Bildmaterial in Form der Mimik der Interviewten und der Fotos der Dokumente die Erinnerungen emotional und realistisch darstellen. Für das Video habe ich den Schwiegersohn und die Tochter von dem im Video genannten Lothar interviewt, sowie Dokumente aus dieser Familiengeschichte zusammengetragen. Einige dieser Dokumente wurden dann in dem Video von Lothars Enkeltochter vorgelesen, um die Aussagen der Interviews zu untermauern und das Puzzle der Familiengeschichte zu vervollständigen. In dem Interview habe ich lediglich drei offene Fragen gestellt, damit die Interviewten möglichst frei erzählen. Die Fragen lauteten: Was sind die prägendsten Erzählungen von Familienmitgliedern über den 2. Weltkrieg, die dir in Erinnerung geblieben sind? Wie nimmst du den Krieg auf Basis dieser Erzählungen wahr? Warum sollte man sich deiner Meinung nach an die Zeit des 2. Weltkriegs erinnern? Die Antworten auf diese Fragen dauern bei beiden jeweils über 10 Minuten, was deutlich macht, wie ausgeprägt die Erinnerung ist, wenn man sich mit ihr auseinandersetzt. Damit der Umfang des Videos nicht zu groß wird und nicht zu viele verschiedene Familiengeschichten aufeinandertreffen, habe ich mich bei dem endgültigen Schnitt auf die Passagen über die Familiengeschichte von Lothar, Artur und Jettchen beschränkt, da nur für diese die passenden Dokumente vorhanden sind und wie oben genannt das Puzzle bzw. die Familiengeschichte vervollständigen. Der Koffer, der zu Beginn des Videos zu sehen ist, ist eine bildliche Metapher für die Verborgenheit der Erinnerungen in den Tiefen unseres Gedächtnisses, die zunächst geöffnet werden müssen, um sich ihrer Bedeutung wirklich bewusst zu werden. Diese Metapher wird durch die Aussage „Erinnerungen, denen man sich öffnen muss, um die Geschichte dahinter zu verstehen“ unterstützt. Das Wort „öffnen“ bezieht sich dabei auch auf den Zuschauer, der damit aufgefordert werden soll, die Emotionen dieser Erinnerungen zuzulassen und zu hinterfragen. Die Emotionen sollen im weiteren Verlauf des Videos durch den Wechsel von Nacherzählungen der Interviewten und der vorgelesenen Dokumente erzeugt werden. Zum Abschluss des Videos habe ich ein Zitat von einem Auschwitz-Überlebenden eingefügt, das den Wert von Erinnerungen meiner Meinung nach sehr gut verdeutlicht und somit die Frage „Warum soll ich mich erinnern?“, zusammen mit den letzten Sequenzen der Interviewten, beantwortet. Alles in Allem bin ich mit dem endgültigen Video sehr zufrieden, da es die Emotionen und Wichtigkeit der subjektiven Erinnerungen meiner Meinung nach verdeutlicht und die Frage „Warum soll ich mich erinnern“ klar beantwortet. Zudem konnte ich während der Arbeit an diesem Projekt vieles lernen, da ich mich viel intensiver und auf einer viel emotionaleren Ebene als je zuvor mit dem 2. Weltkrieg auseinandergesetzt habe. So konnte ich mein Vorwissen aus dem Unterricht erweitern und habe einen neuen Blickwinkel auf die Geschehnisse erlangt. Ich hoffe, dass das Video auch für andere eine Anregung ist, sich mit der eigenen Familiengeschichte und dem 2. Weltkrieg auseinanderzusetzen und so die Erinnerungen am Leben zu halten.

von: Indira, 19.12.2021

Der DeutschLKast - Das Konzentrationslager Ravensbrück

von: Nico und Kyra

Ravensbrück - Ein Perspektivwechsel

Ein Mitglied der Schutzstaffel hat mich vor meiner endgültigen Einstellung auf dem Gelände herum geführt. Ich sah die Frauen wie sie im Freien standen oder in ihren Baracken oder dem Zelt lagen. „Das ist alles. Wissen Sie nun wo alles ist?“ Ich nickte. Nach dem Beziehen meiner neuen Wohnung und der Abholung meiner Uniform meldete ich mich zum Dienst. „Passen Sie auf, dass sich ja keine von ihnen bewegt! Keine einzige auch nur einen Millimeter!“ Im Trupp beim Appel stehend, den ich beaufsichtigen sollte waren fast nur asoziale Schweine dabei. Eine fiel besonders auf mit ihrem rot-gelben-Davidstern. Gerade so hat sie noch gestanden, abgemagert. Man hätte fast Mitleid haben können wenn sie das nicht selbst zu verantworten hätte. Schon wieder eine Neue. Wo die wohl alle herkommen. Mal sehen wie lange es bei ihr dauert, vielleicht drei Tage? Noch eine Beule, verdammt wenn das die Aufseherin sieht bin ich erledigt. Ich dachte ich hätte noch welche, wohin sind sie verschwunden? Ach da sind ja die Kräuter. „Könnte ich vielleicht auch etwas bekommen?“ Ihre äußeren Wunden sehen schlimmer aus als meine. „Du musst aufhören zu kratzen. Das macht es nur schlimmer und kriegst mehr Infektionen. Dir ist wohl nicht bewusst was passiert wenn eine der Aufseherinnen das sieht.“ „Nummer 15 764 nach vorne! Du wirst mitkommen“ Da ist die neue ja wieder. Dauerte wohl doch nur einen Tag. Armes Mädel, dass sie zum Doktor Gebhardt muss. Sie schläft doch sowieso nur auf dem Boden und kratzt sich dauernd. Wiederkommt sie humpelnd. Blut schmückt ihre Fußabdrücke und Tränen ihre Wangen. Dieses Mal haben sie anscheinend eine alte Flasche zerschlagen. Experimente nennen sie diese Folter, öffnen unsere Beine um den alltäglichen Schrott darin zu verstauen. Da laufen sie wieder. Heute schlaffen bereits fünf hinterher, gestern waren es erst zwei. Wenn das so weiter geht laufen die nur noch. „Hey! Beeilung da hinten!“ Die verschwenden ja ihre ganze Arbeitszeit. „Die Kleider nähen sich nicht von selbst! Entweder werdet ihr schneller oder ihr müsst nirgendwo mehr hin!“ Endlich Pause, noch eine Minute länger und ich wär vor Hunger umgekippt. Ugh wieso muss der Blick aus dem Fenster genau auf die Gruben sein? Wer behält denn bei sowas seinen Appetit? Wenn es denn wenigstens nicht immer mehr und die Haufen klein bleiben würden. „Hast du es nicht mitbekommen?“ „Nein, was denn?“ „Die Roten kommen und wir sollen das Lager räumen! Pack deine Sachen und melde dich dann beim Lagerkommandant. Aber nimm nur so viel wie du tragen kannst.“ Oh Gott! Wie soll ich so schnell meine Sachen zusammen schmeißen? Nur das Nötigste. Also mein Geld, Kleidung… Was ist los? Die laufen herum wie aufgescheuchte Ratten. Hoffe nur, dass sie nicht so schlecht gelaunt sind, wie sie schnell herum laufen. „Aufstehen und mitkommen!“ Scheiße. „Stellt euch in zwei Reihen auf!“ Ich kann kaum noch stehen, hab seit Tagen nichts mehr gegessen. Meine Beine zittern als zwei Aufseherinnen uns begutachten. Wir werden aufgeteilt und ich muss ins Zelt zurück. Nach zwei Stunden wird es still.

Reflexion – Warum soll ich mich erinnern?

Als Format für diese Aufgabe habe ich die Kurzgeschichte gewählt, weil man damit gut Emotionen und Interesse anregen kann. Beim Schreiben habe ich versucht, verschiedene Aspekte anzuschneiden und nach Möglichkeit den Leser zu motivieren, sich weiter mit der Thematik auseinander zu setzten. Ein Beispiel dafür sind die Aufseherinnen in Ravensbrück. Womöglich wissen viele gar nicht (ich zum Beispiel), dass auch Frauen an den Gräueltaten während der Kriegszeit beteiligt waren und nicht nur die Soldaten. Auch habe ich nicht alles im Detail erklärt, sondern Raum für eigenes Wissen gelassen und auch Lücken zum Füllen bei nachfolgender Recherche.

von: Hilke

Merkst du es nicht?

Erinnerst du dich? Als die Deutschen die Juden verfolgt haben Das ist noch gar nicht so lange her Erinnere dich Oder der Völkermord in Ruanda Es ist schon fast der 30 Jahrestag Merkst du es Oder die Uiguren, die in China werden verfolgt Nicht damals sondern heute Merkst du es nicht? Erinnerst du dich nicht? Oder müssen noch mehr für die Glaubhaftigkeit sterben Müssen noch mehr leiden, bis du dich daran erinnerst Was damals passierte Oder Heute passiert

Fazit: Warum habe ich den Poetry Slam so geschrieben?

Ich fand das Thema persönlich überraschend schwer. Ich wusste nicht so genau wie ich anfangen sollte, und habe den Text mehrere Male überarbeitet. Ich bin auch jetzt noch nicht wirklich von meinem Poetry Slam überzeugt, aber bei seinen eigenen Werken ist man ja bekanntlich immer strenger. Mir war von Anfang an klar, dass ich mich nicht nur auf deutsche Geschichte beziehen möchte, sondern einen Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart erzeugen wollte. Das beste Beispiel dafür, dass man sich erinnern sollte, sind jegliche Menschen- und Völkermorde, die in der Gegenwart passieren, welche wir so bereits aus der Vergangenheit kennen. Würde man dauerhafte Aufarbeitungen betreiben und Menschen daran erinnern, dass der Holocaust noch nicht einmal hundert Jahre her ist, würde man die momentane Entwicklung um einiges ernster nehmen. Ich wollte den Leser oder den Zuhörer nicht direkt auf die Wichtigkeit, sich zu erinnern, ansprechen sondern zwischen den Zeilen darauf aufmerksam machen. Mit dem Ende vom Holocaust gab es nicht das Ende von großen Ermordungen und Völkermorden, um diese zu verhindern muss man sich an Dinge wie den Holocaust erinnern, dass wir es nicht schaffen, wollte ich mit den aktuelleren Beispielen zeigen.

von: Maya

Epigramm "Das Dunkle, es kam..."

von: Tom

Vergissmeinnicht

von: Madeleine

Szenencollage zu "Unter der Drachenwand"

von: DSP-Kurs: Gustav, Tom, Indira, Stina, Kim-Marie, Paulina, Mauricio

Szenencollage zu "Unter der Drachenwand"

von: DSP-Kurs: Justin, Fynn, Kim-Marie, Maya, Sophie

2021

Deutsch E-Kurs Jg. 13

"Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht."

Max Mannheimer, Holocaust-Überlebender

Der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau jährt sich am 27.1.2021 zum 76. Mal. Seit 1996 ist dieser Tag ein bundesweiter, gesetzlicher Gedenktag und seit 2005 wurde er von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Aber warum soll man sich erinnern? Warum soll sich die mittlerweile Urenkel- und Ur-Urenkel-Generation erinnern? Mit diesen Fragen hat sich der Deutsch E-Kurs des 13. Jahrgangs der IGS Osterholz-Scharmbeck beschäftigt und nach Antworten gesucht. Anhand verschiedener Werke, die der Holocaustliteratur zuzuordnen sind wie z.B. „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink, „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne oder „Der Nazi und der Friseur“ von Edgar Hilsenrath, „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers, „Katz und Maus“ von Günther Grass, aber auch anhand von Biographien von Opfern und Tätern sowie Sekundärliteratur über das Thema „Erinnerungskultur“ versuchten die Schüler*innen Antworten auf ihre Fragen zu finden. Als Ergebnis dieser Auseinandersetzung sind Kurzfilme, Reden, Gedichte, Poetry Slams, aber auch selbstkomponierte Musik entstanden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.

T. König

Warum soll ich mich erinnern?

von: Lea

Klick Klack

von: Ronja

Poetry Slam - Klick Klack

Klick Klack, Klick Klack – Hörst du das? Das Klick Klack der Absätze einer Frau in einem düsteren Raum. weiterlesen...

Warum sollte ich mich erinnern?

von: Paul und Lea

Die Entscheidung

Ich verschluckte mich beinahe an meinem Kaffee, als ich die Zeitung aufschlug. Das musste doch eine Verwechslung sein. Das Bild war etwas unscharf, vielleicht irrte ich mich auch. Meine Augen rasten über die Wörter des Artikels und da stand es. Oskar H.. Ein Foto von ihm im Gerichtssaal und die große, fast schon bedrohlich wirkende Überschrift "Ehemaliger KZ-Aufseher vor Gericht". weiterlesen...

22.10.2020, Kurzgeschichte von Emma Uhlig

Erinnern für Toleranz --- Stolpersteine

von: Jona

Was trage ich dazu bei?

Was trage ich dazu bei?
Der 2. Weltkrieg ist längst vorbei.
Ein Kapitel, das den Deutschen lehrt,
Rechtsextremismus ist Hass, der sich vermehrt.

Adolf Hitler ist längst vorüber,
und heute sind wir doch alle klüger?!
Aber tief drinnen weiß ich ganz genau,
es wiederholt sich, dass in Hanau.

Die Augen schließ ich vor der Gewalt,
doch das erst gibt Rechtsextremisten ihren Halt.

Menschen einer vermeintlichen „Rasse“
Werden zur Zielscheibe einer höheren Klasse.
Es ist kaum zu fassen, dass diese Menschen
Andersdenkende grundlos hassen.

Gedenken wir dadurch der Vergangenheit?
Also ich bin dafür nicht bereit.
Gleichheit ist der Gedanke, der zählt,
doch das ist eine Entscheidung, die jeder für sich allein wählt.

Die Urenkelgeneration von heute,
sollte diese Nachricht verbreiten. An alle Leute.

Es ist wichtig unseren Kindern von den Taten zu berichten
Und dabei auf kein Detail zu verzichten.
Denn nach wie vor gilt der gleiche Satz:
In Deutschland ist für A L L E Platz.

Clara Molis, Deutsch E-Kurs, Jg.13

Rassismus in der Sprache - No exit?

ich bin mit Worten wie „Negerkuss“, „Zigeunerschnitzel“ oder „Rasse“ aufgewachsen. Nie habe ich die Begrifflichkeiten anhand ihrer Bedeutungen hinterfragt. Auch noch heute weiß ich, wenn mich eine Freundin nach einem „Negerkuss“ fragt, was damit gemeint ist. Ein Schaumkuss, eine mit Schokolade umzogene Süßigkeit, die damals der Trend auf dem Schulpausenhof war. Ein Negerkuss gequetscht zwischen zwei Brötchenhälften. Jeder wusste etwas mit dem Begriff anzufangen, hat ihn meist nicht missverstanden, bezogen auf rassistische Äußerungen, uncl ihn jahrelang weiterverwendet. Bis heute. weiterlesen...

Rassismus in der Sprache - No exit?
EINE KLAUSURERSATZLEISTUNG ZUM THEMA
ERINNERN FÜR TOLERANZ
Denise Mester
2020

Warum ist es wichtig, sich zu erinnern?

So oft sitzt man „einfach nur da“, und denkt an die Zeit, die mal war.

Die Gedanken an Vergangenes.
Die Gedanken an schöne Zeiten und die Gedanken an schlechte Zeiten.
Diese Gedanken können trösten, die Gedanken können zusammenschweißen. Sie können aber auch verletzen und Trauer bereiten. weiterlesen...

Joline Hölljes

Erinnern...

Die Vergangenheit wird oft vergessen. In der Schule wird sie dir auferzwungen, aber sie ist nicht richtig in deinem Kopf. Doch das sollte sie, denn erinnerst du dich noch?
An die bösen Taten, die wie alle sagten, gute waren. weiterlesen...

Luise Molis

Warum sollen wir uns erinnern?

„Der Nationalsozialismus, Judenvergasung, Krieg, Verbrechen, Quälerei, Faschismus, Rassismus, Antisemitismus… Ja, ich weiß doch, was da alles passiert ist. Das hatten wir schon gefühlte 1000mal im Unterricht. Reicht es nicht irgendwann? weiterlesen...

von Philina Stern

Warum soll ich mich erinnern?

(Klick auf's Bild...)
Plakat mit Begriffen

Vergangenheitsbewältigung: weiterlesen...

Aufarbeitung: weiterlesen...

Verdrängung: weiterlesen...

Schuld: weiterlesen...

Generationen: weiterlesen...

Reflexion: weiterlesen...

Marie Celine Koch
18. November 2020
Deutsch 13
Frau König IGS OHZ

Deportation

von: Pauline und Franziska

Warum soll ich mich erinneren?

Warum soll ich mich erinnern? (Julia)
von: Julia

Darstellendes Spiel Jg. 13

Nur vier Wochen Zeit zur Erarbeitung! Ist es da möglich, ein der Schwere der Verbrechen des Nationalsozialismus angemessenes Ergebnis zu erzielen, das in der Öffentlichkeit zu präsentieren ist? Diese Frage bewegt die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkraft der Kurse Darstellendes Spiel im 13. Jahrgang der IGS, als sie die Frage nach einem Beitrag zum Gedenktag am 27. Januar erreicht. Sie entschließen sich zu der szenischen Arbeit, weil es ihnen wichtig ist, sich politisch aktiv zu einem Thema zu engagieren, bei dem es die schlechtere Alternative ist, sich nicht auseinanderzusetzen.

Es folgt ein intensiver Rechercheprozess, der nach einer erfolgreichen Ideenfindung in einen kreativen szenischen Umsetzungsprozess im Unterricht mündet. Der große Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus und die kritische Auseinandersetzung mit aktuellem, gesellschaftlichem Verhalten, die Erinnerungskultur betreffend, stehen dabei im Mittelpunkt. So entstehen diese Ergebnisse mit Werkstattcharakter.

Ausgehend von der Methode des Zeitungstheaters, verlaufen die Proben unter den schwierigsten Bedingungen, machen doch Abstand und Alltagsmaske eine darstellerische Arbeit fast unmöglich. Wer zum Teil mit doppelter Maske spricht, ist schwer zu verstehen, zusätzliche technische Unterstützung ist wegen Vermischung von Gruppen nicht möglich. Deshalb ein Tipp: beim Betrachten der Videos die Lautstärke hoch einstellen!

C. Behrens-Suckert

Zeitungstheater
Wider das Vergessen

von: DSP-Kurs Jg. 13, 2021

Zeitungstheater
Wider das Vergessen

von: DSP-Kurs Jg. 13, 2021

Zeitungstheater
Wider das Vergessen

von: DSP-Kurs Jg. 13, 2021

Zeitungstheater
Wider das Vergessen

von: DSP-Kurs Jg. 13, 2021